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Die junge älter werdende Generation

Vielen Dank für die Einladung zur Bürgerbeteiligung zu dem wichtigen Thema: „Älter werden in Mundingen“. Doch das Älter werden beginnt "nicht erst ab 70".
Es ist eine gute Idee, das Älter werden in Mundingen zu fördern, gerade im Hinblick auf die ständig älter werdende Bevölkerung. Trotzdem bin ich der Meinung, dass hier vielleicht die falsche Priorität gesetzt wird. Das Älter werden beginnt, wie schon in dem Rundschreiben richtig erkannt „nicht erst ab 70“. Das älter werden ist bereits ab Ende 20 bis Mitte 40 ein nicht zurückzustellendes Thema. Wieso gerade in diesem Alter?
Ganz einfach: In diesem Alter entsteht eine neue Generation, die für ein bestehendes und sich entwickelndes Dorf das wichtigste ist! In diesem Alter werden Häuser gebaut, Wohnungen gekauft, Altbausanierungen durchgeführt. Familien suchen sich eine Bleibe um alt zu werden. Das ist die Generation, die in Mundingen alt werden möchte. Was nun aber, wenn es diese Generation nicht gibt? Das Problem ist nun recht einfach zu erkennen: Aktuell stehen in Mundingen trotz der enormen Nachfrage keinerlei bezahlbare Bauplätze zur Verfügung, außerdem ist in absehbarer Zeit kein Neubaugebiet geplant. Das Resultat: Die künfitge „Älter werdende Generation“ verschwindet aus dem Ort. Zurück bleibt die Seniorengeneration, (Das sind die Eltern und Großeltern, die vielleicht Pflegebedürftig sind oder werden). Pflege ist am einfachsten, wenn sie nah am Menschen geschieht. Wenn die Kinder und Enkelkinder im gleichen Ort wohnen, ist es daher einfacher und leichter, die Eltern und Großeltern zu pflegen. Wer soll sich in einem Ort, der der jungen älter werdenden Generation keine Perspektive bietet, ehrenamtlich engagieren? Die Ortschaft wird von der Generation, die hier bleiben möchte, verlassen werden, da die Entwicklungsmöglichkeiten fehlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die weggezogenen wieder zurück kommen ist wohl verschwindend gering.