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Parkhaus Marktplatz - Bürger-Fragen zum Gutachten

Ausfahrt Parkhaus Stadtmitte

Bürger-Fragen zum Parkhaus Marktplatz

Anlässlich der Schließung des "Parkhaus Marktplatz" zum 30.06.2023 haben viele Bürgerinnen und Bürger den Wunsch geäußert, das Gutachten detailliert vorgestellt zu bekommen und Rückfragen äußern zu können.

In einer außerordentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses am 17.05.2023 um 18 Uhr wird das beauftragte Ingenieurbüro das Gutachten vorstellen und Fragen aus dem Ausschuss beantworten. Unmittelbar im Anschluss findet ein "Stadtgespräch" statt, bei dem auch Bürgerinnen und Bürger mit dem anwesenden Gutachter in Dialog gehen können.

Zusätzlich sammelt die Verwaltung Fragen auf der Online-Beteiligungsplattform. Unten können Sie nach der Registrierung Ihre Fragen an den Gutachter stellen.

Fakten und Kostenschätzungen

Beim Parkhaus Marktplatz in der Hochburgerstraße 4 handelt es sich um ein mehrgeschossiges, offenes Parkhaus, Baujahr 1986/87. Das Parkhaus verfügt über 229 Stellplätze auf 13 Parkebenen (Halbgeschosse).

Die Tragkonstruktion besteht aus Stahlstützen und Stahl-Verbund-Trägern. Die Fahrflächen sind als Stahlbetonplatten ausgeführt. Die Stahlkonstruktion wurde augenscheinlich nur mit einem oberflächlichen Anstrich gegen Korrosion geschützt.

Die 10 cm starken Betonfahrbahnplatten sind als einzelne Platten im Verbund mit der Stahlkonstruktion eingebaut worden. Die Platten sind im Bereich der Auflager mit Fugen versehen. Eine zusätzliche Abdichtung zum Chloridschutz ist nicht vorhanden.

Das Gutachten von 2022 stellt konstruktive Mängel in der Ausführung fest, die in Verbindung mit jahrzehntelang fehlender Wartung zu Rissen und damit zu Schäden durch Wassereintritt führten.
 

Voraussichtliche Kosten:

Einschließlich des jährlichen Erhaltungsaufwands geht die Stadt bei einer Sanierung von Gesamtkosten in Höhe von rund 4,9 Millionen Euro für eine Nutzungszeit von max. 30 Jahren aus. Eine Instandsetzung im Betrieb ist nicht möglich.

Eine Sanierung hätte eine Schließung des Parkhauses für rund 2 Jahre zur Folge.

 

Für einen Neubau mit einer Nutzungszeit von mindestens 50 Jahren wurden Kosten in Höhe von 5,4 Millionen Euro errechnet.

 

Die Kosten stammen alle aus Anfang 2022. Daher ist mit wesentlichen Preissteigerungen zu rechnen.

 

Aufgrund der Vielzahl von Anlagen zu den verschiedenen Gutachten können nicht alle Unterlagen zum Download angeboten werden.

Nachfragen nach bestimmten Unterlagen bitte per Mail an parkhaus@emmendingen.de.

 

 

Die Vorgeschichte

1974: Das Kaufhaus Krauss eröffnet am neuen Standort am Marktplatz.

1986/87: Das Unternehmen Kaufhaus Krauss errichtet ein Parkhaus auf einem gepachteten Grundstück an der Hochburgerstraße.

2009: Die Kaufhaus Krauss GmbH meldet Insolvenz an.

2011: Die Stadt Emmendingen tritt in das Erbbaurecht zum Betrieb des „Parkhaus Marktplatz“ ein.

Ab 2012: Gespräche mit Investoren zur Übernahme von Kaufhaus und Parkhaus.

2017: Erste Verträge zum Projekt "Neuer Markt" werden geschlossen, die den Neubau des Parkhauses vorsehen.

2018: Im April wird die Abbruchgenehmigungen erteilt für das Parkhaus und das Kaufhaus; der Bauantrag für das Projekt „Neuer Markt“geht im Dezember 2018 ein.

2019: Die Unternehmensgruppe Unmüssig tritt vom Projekt "Neuer Markt" zurück.

Als Reaktion auf den Rücktritt des Investors beauftragt die Stadt das erste Gutachten zum baulichen Zustand des Parkhauses.

Korrosions-Schäden im Bild

Gutachten zum Download

Gutachten Parkhaus 2019 - Teil 1

Allgemein
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Gutachten Parkhaus 2019 - Teil 2

Allgemein
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Bilddokumentation zum Gutachten 2022

2018
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Instandsetzungskonzept 2022

2022
Allgemein
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Informationen zu den Gutachten

2019: Das erste Gutachten stellt Korrosionsschäden an den Stahlträgern des Gebäudes fest. Basierend auf einem ähnlichen Projekt in Tübingen werden die Sanierungskosten auf rund 5,1 Millionen Euro geschätzt. Die Kosten für einen Neubau werden mit rund 4,3 Millionen Euro sowie 350.000 Euro Abrisskosten angegeben. Das Gutachten wurde am 22.10.2019 in der öffentlichen Sitzung des Stadtrats vorgestellt.

2020: Ein zweites, vertiefendes Gutachten bestätigt die Schäden. Hier werden unter anderem Fugen und Rissbildungen in Betonflächen, deutliche Korrosion der Stahlkonstruktion und eine nicht funktionierende Entwässerung aufgeführt.

Januar 2022: Das dritte Gutachten, das eine statische Nachrechnung beinhaltet,  weist darauf hin, dass die "Statik durch Korrosionsschäden beeinträchtigt, aber noch gewährleistet" sei. Das Parkhaus könne mit ausreichender Standsicherheit bis Mitte 2023 betrieben werden, falls die Stadt von einer Instandsetzung absieht.

Februar 2022: Das Ingenieurbüro legt ein Instandsetzungskonzept zum Gutachten vor, ausgehend von einer Restnutzungsdauer von 30 Jahren. Kernaussage: "Eine vollumfängliche Instandsetzung ist nicht möglich."

Berechnet wurden Instandsetzungskosten von rund 4,9 Millionen Euro einschließlich des jährlichen Erhaltungsaufwands. 

Eine Instandsetzung im Betrieb ist nicht möglich. Eine Sanierung hätte eine Schließung des Parkhauses für rund 2 Jahre zur Folge.

Kostenberechnungen im Vergleich

A. Sanierungskosten:
1. Bauwerksinstandsetzung (gemäß Gutachten) = 2.400.000,- €
2. Fahrradabstellanlage im untersten Parkdeck = 70.000,- €
3. Neue Elektroinstallationen = 150.000,- €
4. Neuer Aufzug = 155.000,- €
5. Neue Brandschutztüren = 30.000,- €
6. Neue Feuerlöscheinrichtung = 40.000,- €
7. Neuer Kassenautomat/Schranke/zugehörige Technik = 150.000,- €
8. Instandsetzung Kassenraum/Nebenraum = 20.000,- €
9. Baulicher Brandschutz (Verkleidungen/Brandschotts) = 50.000,- €
10. Instandsetzung Toilette = 10.000,- €
11. Unvorhergesehenes bzw. sonstige Arbeiten (20%) = 615.000,- €
12. Nebenkosten = 910.000,- €
Gesamt = 4,6 Mio. €
+ erhöhter jährlicher Instandhaltungsaufwand (während der Restnutzungsdauer jährliche Inspektionen und Instandhaltungsarbeiten die über das normale Maß hinausgehen) von ca. 10.000,- €/Jahr * 30 Jahre = 300.000,- €
= 4,9 Mio. € für eine Nutzungszeit von max. 30 Jahre

 

B. Neubaukosten:
Mit dem Ansatz von 22.000,- €/Stellplatz (230 Stellplätze) ergeben sich, einschl. Rückbau (350.000,- €),
Neubau

= 5,4 Mio. € für eine Nutzungszeit von mind. 50 Jahre (Erbbaurecht endet aber 2054)

 

Die Kosten stammen alle aus Anfang 2022. Daher ist mit wesentlichen Preissteigerungen zu rechnen.

Die Kostensteigerung betrug laut Baupreisindex von November 2021 bis November 2022 + 17 %.

Mit weiteren Preissteigerungen muss gerechnet werden.

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