Bürger-Fragen zum Gutachten "Parkhaus Marktplatz"
Hier konnten Frage an den Gutachter gestellt werden, die bei einer außerordentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses am 17.05.2023 vom Gutachte
Hier konnten Frage an den Gutachter gestellt werden, die bei einer außerordentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses am 17.05.2023 vom Gutachte
1974: Das Kaufhaus Krauss eröffnet am neuen Standort am Marktplatz.
1986/87: Das Unternehmen Kaufhaus Krauss errichtet ein Parkhaus auf einem gepachteten Grundstück an der Hochburgerstraße.
2009: Die Kaufhaus Krauss GmbH meldet Insolvenz an.
2011: Die Stadt Emmendingen tritt in das Erbbaurecht zum Betrieb des „Parkhaus Marktplatz“ ein.
Ab 2012: Gespräche mit Investoren zur Übernahme von Kaufhaus und Parkhaus.
2017: Erste Verträge zum Projekt "Neuer Markt" werden geschlossen, die den Neubau des Parkhauses vorsehen.
2018: Im April wird die Abbruchgenehmigungen erteilt für das Parkhaus und das Kaufhaus; der Bauantrag für das Projekt „Neuer Markt“geht im Dezember 2018 ein.
2019: Die Unternehmensgruppe Unmüssig tritt vom Projekt "Neuer Markt" zurück.
Als Reaktion auf den Rücktritt des Investors beauftragt die Stadt das erste Gutachten zum baulichen Zustand des Parkhauses.
2019: Das erste Gutachten stellt Korrosionsschäden an den Stahlträgern des Gebäudes fest. Basierend auf einem ähnlichen Projekt in Tübingen werden die Sanierungskosten auf rund 5,1 Millionen Euro geschätzt. Die Kosten für einen Neubau werden mit rund 4,3 Millionen Euro sowie 350.000 Euro Abrisskosten angegeben. Das Gutachten wurde am 22.10.2019 in der öffentlichen Sitzung des Stadtrats vorgestellt.
2020: Ein zweites, vertiefendes Gutachten bestätigt die Schäden. Hier werden unter anderem Fugen und Rissbildungen in Betonflächen, deutliche Korrosion der Stahlkonstruktion und eine nicht funktionierende Entwässerung aufgeführt.
Januar 2022: Das dritte Gutachten, das eine statische Nachrechnung beinhaltet, weist darauf hin, dass die "Statik durch Korrosionsschäden beeinträchtigt, aber noch gewährleistet" sei. Das Parkhaus könne mit ausreichender Standsicherheit bis Mitte 2023 betrieben werden, falls die Stadt von einer Instandsetzung absieht.
Februar 2022: Das Ingenieurbüro legt ein Instandsetzungskonzept zum Gutachten vor, ausgehend von einer Restnutzungsdauer von 30 Jahren. Kernaussage: "Eine vollumfängliche Instandsetzung ist nicht möglich."
Berechnet wurden Instandsetzungskosten von rund 4,9 Millionen Euro einschließlich des jährlichen Erhaltungsaufwands.
Eine Instandsetzung im Betrieb ist nicht möglich. Eine Sanierung hätte eine Schließung des Parkhauses für rund 2 Jahre zur Folge.
A. Sanierungskosten:
1. Bauwerksinstandsetzung (gemäß Gutachten) = 2.400.000,- €
2. Fahrradabstellanlage im untersten Parkdeck = 70.000,- €
3. Neue Elektroinstallationen = 150.000,- €
4. Neuer Aufzug = 155.000,- €
5. Neue Brandschutztüren = 30.000,- €
6. Neue Feuerlöscheinrichtung = 40.000,- €
7. Neuer Kassenautomat/Schranke/zugehörige Technik = 150.000,- €
8. Instandsetzung Kassenraum/Nebenraum = 20.000,- €
9. Baulicher Brandschutz (Verkleidungen/Brandschotts) = 50.000,- €
10. Instandsetzung Toilette = 10.000,- €
11. Unvorhergesehenes bzw. sonstige Arbeiten (20%) = 615.000,- €
12. Nebenkosten = 910.000,- €
Gesamt = 4,6 Mio. €
+ erhöhter jährlicher Instandhaltungsaufwand (während der Restnutzungsdauer jährliche Inspektionen und Instandhaltungsarbeiten die über das normale Maß hinausgehen) von ca. 10.000,- €/Jahr * 30 Jahre = 300.000,- €
= 4,9 Mio. € für eine Nutzungszeit von max. 30 Jahre
B. Neubaukosten:
Mit dem Ansatz von 22.000,- €/Stellplatz (230 Stellplätze) ergeben sich, einschl. Rückbau (350.000,- €),
Neubau
= 5,4 Mio. € für eine Nutzungszeit von mind. 50 Jahre (Erbbaurecht endet aber 2054)
Die Kosten stammen alle aus Anfang 2022. Daher ist mit wesentlichen Preissteigerungen zu rechnen.
Die Kostensteigerung betrug laut Baupreisindex von November 2021 bis November 2022 + 17 %.
Mit weiteren Preissteigerungen muss gerechnet werden.